Die Fälscher

Die Dokumentation
ZDF History

Buch und Regie Ute Bönnen und Gerald Endres
Kamera Thomas Walther
Schnitt Christopher Kaps
Redaktion Annette Tewes
Produktion doc.station
Erstaustrahlung 27.01.2013 im ZDF
Länge 42 min
Der Film auf youtube
Inhalt:

Die "Aktion Bernhard" war eine der wichtigsten Geheimaktionen der Nazis im Krieg. Überall im Machtbereich des Nationalsozialismus wurden aus den KZs Spezialisten zusammengesucht: Professionelle Fälscher, Druckspezialisten, Grafiker, Chemiker.
Ihre Aufgabe: Sie sollten die Banknoten der Kriegsgegner fälschen. Mit diesem Falschgeld sollte die britische Währung ruiniert werden, doch der massenhafte Abwurf der falschen Banknoten über England fand nicht statt - die Luftwaffe errang nie die Lufthoheit über England. Mit den Falsifikaten, die nicht einmal die meisten Notenbanken als Falschgeld identifizieren konnten, finanzierte der Sicherheitsdienst der SS Aktionen im Ausland.

Die Fälscher arbeiteten in einem streng abgeschotteten Bereich im KZ Sachsenhausen. Für Lagerverhältnisse lebten sie privilegiert, aber sie wussten, dass an der Aktion ihr Leben hing.

Die Konflikte um die Geheimaktion und die Probleme innerhalb der Gruppe der Häftlinge sind die Vorlage für den vielfach preisgekrönten Spielfilm "Die Fälscher" von Stefan Ruzowitzky.

Die Dokumentation stellt die tatsächlichen Ereignisse dar; Planung und durchführung der Aktion, die politischen und wirtschaftlichen Folgen und wie die Bank of England damit umging. Die gefälschten Banknoten waren auch nach dem Krieg vor allem im Mittelmeerraum und in Lateinamerika massenhaft im Umlauf. Nazis finanzierten damit ihre Flucht, jüdische Organisationen aber auch die zunächst noch illegale auswanderung nach Palästina.

Die meisten Fälscher haben durch glückliche Umstände überlebt. Eigentlich sollten sie bei Abschluss der Aktion getötet werden, doch als die Ostfront immer näher an Sachsenhausen heranrückte, wurden die Gefangenen und ihre Maschinen nach Österreich verschleppt. Angeblich sollten sie in der "Alpenfestung " weiterarbeiten. Über das KZ Mauthausen kamen die Gefangenen in das KZ Ebensee und wurden dort von amerikanischen Soldaten befreit.

Große Mengen des Falschgeldes wurden im Toplitzsee versenkt und erst Ende der 50er Jahre geborgen.

Literaturtip:

Lawrence Malkin: Hitlers Geldfälscher – Wie die Nazis planten, das internationale Währungssystem auszuhebeln Gustav Lübbe Verlag 2006, ISBN 978-3-7857-2249-7

Adolf Burger: Des Teufels Werkstatt. Die Geldfälscherwerkstatt im KZ Sachsenhausen. Hentrich & Hentrich, Teetz 2004, ISBN 3-933471-80-X. und Elisabeth Sandmann Verlag, Muenchen 2007, ISBN 3-938045-23-X